KI-Ethik und Regulierung: Wie Sie verantwortungsvolle KI-Systeme entwickeln und nutzen

KI-Ethik und Regulierung: Wie Sie verantwortungsvolle KI-Systeme entwickeln und nutzen

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Künst­li­che Intel­li­genz (KI) trans­for­miert Wirt­schaft und Gesell­schaft rasant. Doch mit den immensen Poten­zia­len wach­sen auch ethi­sche Fra­gen und die Not­wen­dig­keit kla­rer regu­la­to­ri­scher Rah­men­be­din­gun­gen. Die­ser Arti­kel beleuch­tet, war­um KI-Ethik und eine durch­dach­te Regu­lie­rung – wie das EU KI-Gesetz – uner­läss­lich sind, um Ver­trau­en in KI zu schaf­fen und Dis­kri­mi­nie­rung oder unkon­trol­lier­ba­re Risi­ken zu ver­mei­den. Wir zei­gen auf, wie Unter­neh­men und Ent­wick­ler ver­ant­wor­tungs­vol­le KI-Sys­te­me kon­zi­pie­ren, imple­men­tie­ren und nut­zen kön­nen, um sowohl tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt als auch gesell­schaft­li­che Wer­te zu gewähr­leis­ten. Eine ver­ant­wor­tungs­be­wuss­te Ent­wick­lung ist der Schlüs­sel zur erfolg­rei­chen und ethi­schen Inte­gra­ti­on von KI in alle Lebens­be­rei­che.

Grundlagen: Was bedeuten KI-Ethik und verantwortungsvolle KI?

Die rasan­ten Fort­schrit­te in der Künst­li­chen Intel­li­genz haben eine drin­gen­de Debat­te über ihre ethi­schen Impli­ka­tio­nen aus­ge­löst. KI-Ethik ist das Feld, das sich mit den mora­li­schen Grund­sät­zen und Wer­ten befasst, die den Ent­wurf, die Ent­wick­lung, den Ein­satz und die Gover­nan­ce von KI-Sys­te­men lei­ten soll­ten. Es geht dar­um, die poten­zi­el­len Aus­wir­kun­gen von KI auf Indi­vi­du­en und die Gesell­schaft zu ver­ste­hen und sicher­zu­stel­len, dass die­se Sys­te­me im Ein­klang mit mensch­li­chen Wer­ten ste­hen. Ver­ant­wor­tungs­vol­le KI (Respon­si­ble AI) ist die prak­ti­sche Umset­zung die­ser ethi­schen Prin­zi­pi­en in den gesam­ten Lebens­zy­klus eines KI-Sys­tems. Sie zielt dar­auf ab, Ver­trau­en auf­zu­bau­en, Risi­ken zu min­dern und sicher­zu­stel­len, dass KI dem Wohl der Gesell­schaft dient.

Zen­tra­le ethi­sche Prin­zi­pi­en einer ver­ant­wor­tungs­vol­len KI umfas­sen:

  • Trans­pa­renz und Erklär­bar­keit: KI-Sys­te­me soll­ten, wo mög­lich, ver­ständ­lich machen, wie sie zu einem Ergeb­nis gelan­gen. Dies ist ent­schei­dend für die Nach­voll­zieh­bar­keit, das Debug­ging und die Mög­lich­keit, Ent­schei­dun­gen anzu­fech­ten.
  • Fair­ness und Nicht-Dis­kri­mi­nie­rung: KI-Sys­te­me dür­fen kei­ne unge­rech­ten oder dis­kri­mi­nie­ren­den Ergeb­nis­se auf der Grund­la­ge sen­si­bler Attri­bu­te (wie Geschlecht, Ras­se, Alter) pro­du­zie­ren. Dies erfor­dert die sorg­fäl­ti­ge Prü­fung von Daten und Algo­rith­men auf Bias.
  • Rechen­schafts­pflicht (Accoun­ta­bi­li­ty): Es muss klar defi­niert sein, wer für die Hand­lun­gen und Ergeb­nis­se eines KI-Sys­tems ver­ant­wort­lich ist – sei es der Ent­wick­ler, der Betrei­ber oder der Nut­zer.
  • Mensch­li­che Auf­sicht: Ins­be­son­de­re bei risi­ko­rei­chen Anwen­dun­gen soll­te der Mensch die letz­te Ent­schei­dungs­ge­walt behal­ten oder zumin­dest die Mög­lich­keit haben, KI-Ent­schei­dun­gen zu über­wa­chen und zu kor­ri­gie­ren.
  • Sicher­heit und Robust­heit: KI-Sys­te­me müs­sen sicher, zuver­läs­sig und wider­stands­fä­hig gegen­über Angrif­fen oder unbe­ab­sich­tig­tem Fehl­ver­hal­ten sein.

Die­se Prin­zi­pi­en bil­den das Fun­da­ment, auf dem ver­ant­wor­tungs­vol­le KI-Sys­te­me ent­wi­ckelt und ein­ge­setzt wer­den kön­nen, um Inno­va­ti­on zu för­dern, ohne ethi­sche Gren­zen zu über­schrei­ten oder gesell­schaft­li­che Wer­te zu unter­gra­ben.

Herausforderungen der KI-Ethik in der Praxis

Obwohl die Prin­zi­pi­en der KI-Ethik klar for­mu­liert sind, birgt ihre Umset­zung in der Pra­xis erheb­li­che Her­aus­for­de­run­gen. Eine der drän­gends­ten ist der Bias in Daten und Algo­rith­men. KI-Sys­te­me ler­nen aus Daten, und wenn die­se Daten bereits his­to­ri­sche, sozia­le oder sys­te­mi­sche Ungleich­hei­ten wider­spie­geln, per­p­etu­iert oder ver­stärkt die KI die­se Bias. Dies kann zu dis­kri­mi­nie­ren­den Ergeb­nis­sen füh­ren, bei­spiels­wei­se bei der Bewer­ber­aus­wahl, der Kre­dit­ver­ga­be oder sogar in Sys­te­men der Straf­jus­tiz. Die Iden­ti­fi­zie­rung und Min­de­rung sol­cher Ver­zer­run­gen erfor­dert fort­ge­schrit­te­ne Tech­ni­ken und ein Bewusst­sein bei den Ent­wick­lern.

Ein wei­te­res kri­ti­sches Feld sind die Daten­schutz­be­den­ken. KI-Model­le benö­ti­gen oft gros­se Men­gen an Daten, häu­fig auch sen­si­ble per­so­nen­be­zo­ge­ne Infor­ma­tio­nen. Der Umgang mit die­sen Daten muss im Ein­klang mit stren­gen Daten­schutz­ge­set­zen wie der Daten­schutz-Grund­ver­ord­nung (DSGVO) ste­hen. Die Her­aus­for­de­rung liegt dar­in, inno­va­ti­ve KI-Anwen­dun­gen zu ermög­li­chen und gleich­zei­tig die Pri­vat­sphä­re der Nut­zer zu schüt­zen, etwa durch Tech­ni­ken wie Anony­mi­sie­rung, Pseud­ony­mi­sie­rung oder föde­rier­tes Ler­nen.

Die Fra­ge der Ver­ant­wort­lich­keit bei Feh­lern von KI-Sys­te­men ist recht­lich und ethisch kom­plex. Wer haf­tet, wenn ein auto­no­mes Fahr­zeug einen Unfall ver­ur­sacht oder ein medi­zi­ni­sches KI-Sys­tem eine fal­sche Dia­gno­se stellt? Die kom­ple­xen, oft undurch­sich­ti­gen „Black-Box“-Entscheidungen von Deep-Lear­ning-Model­len erschwe­ren die Nach­voll­zieh­bar­keit und die Zuwei­sung von Schuld. Dies erfor­dert neue recht­li­che Rah­men­be­din­gun­gen und tech­ni­sche Lösun­gen zur bes­se­ren Erklär­bar­keit von KI-Ent­schei­dun­gen.

Schliess­lich haben die sozia­len Aus­wir­kun­gen von KI tief­grei­fen­de Kon­se­quen­zen. Dazu gehö­ren die poten­zi­el­len Aus­wir­kun­gen auf den Arbeits­markt durch Auto­ma­ti­sie­rung, die Gefahr der Mani­pu­la­ti­on durch Fake News oder Deepf­akes sowie Fra­gen der digi­ta­len Kluft und der Kon­zen­tra­ti­on von Macht bei weni­gen Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men. Die­se Her­aus­for­de­run­gen erfor­dern nicht nur tech­no­lo­gi­sche Lösun­gen, son­dern auch gesell­schaft­li­che Debat­ten, poli­ti­sche Mass­nah­men und Bil­dungs­in­itia­ti­ven, um sicher­zu­stel­len, dass der Fort­schritt der KI der gesam­ten Gesell­schaft zugu­te­kommt.

Wei­ter­füh­ren­de Quel­le: Ethik und Recht in KI-Sys­te­men: Her­aus­for­de­run­gen und Lösun­gen (Infor­ma­tik-Aktu­ell)

Der rechtliche Rahmen: Das EU KI-Gesetz und andere Regulierungen

Die rasan­ten Fort­schrit­te in der künst­li­chen Intel­li­genz haben die Not­wen­dig­keit eines kla­ren recht­li­chen Rah­mens ver­deut­licht. Ohne ange­mes­se­ne Vor­schrif­ten besteht das Risi­ko, dass KI-Sys­te­me dis­kri­mi­nie­ren, die Pri­vat­sphä­re ver­let­zen oder unkon­trol­lier­ba­re Risi­ken ber­gen. Ver­schie­de­ne Län­der und Regio­nen arbei­ten daher an Regu­lie­run­gen, wobei das EU KI-Gesetz (AI Act) als welt­weit ers­tes umfas­sen­des Gesetz zur Regu­lie­rung von KI-Sys­te­men beson­de­re Bedeu­tung erlangt hat.

Das im März 2024 end­gül­tig ver­ab­schie­de­te EU KI-Gesetz ver­folgt das Ziel, ein ver­trau­ens­wür­di­ges Umfeld für die Ent­wick­lung und Nut­zung von KI in der Euro­päi­schen Uni­on zu schaf­fen. Es soll die Grund­rech­te und die Sicher­heit der Bür­ger schüt­zen, wäh­rend gleich­zei­tig Inno­va­ti­on geför­dert wird. Der Gel­tungs­be­reich des Geset­zes ist breit gefasst und umfasst Anbie­ter, Nut­zer, Impor­teu­re und Dis­tri­bu­to­ren von KI-Sys­te­men, die auf dem EU-Markt bereit­ge­stellt oder genutzt wer­den, unab­hän­gig davon, ob sie ihren Sitz in der EU haben oder nicht.

Ein zen­tra­les Ele­ment des EU KI-Geset­zes ist der risi­ko­ba­sier­te Ansatz. KI-Sys­te­me wer­den in vier Risi­ko­ka­te­go­rien ein­ge­teilt:

  • Unan­nehm­ba­res Risi­ko: Sys­te­me, die gegen EU-Wer­te ver­sto­ßen (z. B. Social Scoring durch Regie­run­gen) – die­se sind grund­sätz­lich ver­bo­ten.
  • Hoch­ri­si­ko: Sys­te­me, die poten­zi­ell erheb­li­che nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Sicher­heit oder Grund­rech­te haben kön­nen (z. B. KI in Bewer­bungs­ver­fah­ren, Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fun­gen, auto­no­mes Fah­ren, medi­zi­ni­sche Gerä­te) – die­se unter­lie­gen stren­gen Vor­schrif­ten.
  • Begrenz­tes Risi­ko: Sys­te­me mit spe­zi­fi­schen Trans­pa­renz­pflich­ten (z. B. Chat­bots müs­sen offen­le­gen, dass sie KI sind).
  • Minimales/Geringes Risi­ko: Die meis­ten KI-Sys­te­me fal­len in die­se Kate­go­rie und unter­lie­gen der­zeit kei­nen spe­zi­fi­schen Regu­lie­rungs­pflich­ten über bestehen­de Geset­ze hin­aus (z. B. KI-gestütz­te Spie­le, Spam-Fil­ter).

Für Hoch­ri­si­ko-KI-Sys­te­me legt das Gesetz umfang­rei­che Pflich­ten für Anbie­ter fest, dar­un­ter:

  • Die Ein­füh­rung eines Risi­ko­ma­nage­ment­sys­tems.
  • Anfor­de­run­gen an die Daten­qua­li­tät und die Daten­go­ver­nan­ce.
  • Die Bereit­stel­lung tech­ni­scher Doku­men­ta­ti­on und detail­lier­ter Pro­to­kol­lie­rungs­funk­tio­nen.
  • Die Gewähr­leis­tung einer ange­mes­se­nen mensch­li­chen Auf­sicht.
  • Die Imple­men­tie­rung robus­ter Sicherheits‑, Genau­ig­keits- und Zuver­läs­sig­keits­stan­dards.
  • Die Durch­füh­rung einer Kon­for­mi­täts­be­wer­tung, bevor das Sys­tem auf den Markt gebracht wird.

Nut­zer von Hoch­ri­si­ko-KI-Sys­te­men haben eben­falls Pflich­ten, wie z. B. die Über­wa­chung der Sys­tem­leis­tung und die Sicher­stel­lung der mensch­li­chen Auf­sicht. Das Gesetz sieht auch die Ein­rich­tung von natio­na­len Auf­sichts­be­hör­den und eines Euro­päi­schen Aus­schus­ses für künst­li­che Intel­li­genz vor, um die Umset­zung und Durch­set­zung zu gewähr­leis­ten.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Zie­len des EU KI-Geset­zes, den Rech­ten der Bür­ger und der För­de­rung nach­hal­ti­ger KI fin­den sich in der Publi­ka­ti­on KI-Gesetz: ers­te Regu­lie­rung der künst­li­chen Intel­li­genz des Euro­päi­schen Par­la­ments. Details zur Metho­dik der Risi­ko­ein­stu­fung und den Nach­hal­tig­keits­zie­len sind zudem in den Künst­li­che Intel­li­genz – Fra­gen und Ant­wor­ten der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on erläu­tert. Neben dem EU KI-Gesetz arbei­ten auch ande­re Län­der und inter­na­tio­na­le Orga­ni­sa­tio­nen an Richt­li­ni­en und Geset­zen, was die glo­ba­le Bedeu­tung des The­mas unter­streicht. Unter­neh­men, die glo­bal agie­ren, müs­sen daher ver­schie­de­ne regu­la­to­ri­sche Anfor­de­run­gen berück­sich­ti­gen.

Governance und Frameworks: Ethische KI-Systeme entwickeln und implementieren

Die blo­ße Kennt­nis ethi­scher Prin­zi­pi­en und gesetz­li­cher Vor­schrif­ten reicht nicht aus. Unter­neh­men müs­sen Gover­nan­ce-Struk­tu­ren und sys­te­ma­ti­sche Frame­works imple­men­tie­ren, um ethi­sche und recht­li­che Anfor­de­run­gen tat­säch­lich in den gesam­ten Lebens­zy­klus ihrer KI-Sys­te­me zu inte­grie­ren. Eine robus­te KI-Gover­nan­ce stellt sicher, dass ethi­sche Über­le­gun­gen nicht erst am Ende eines Ent­wick­lungs­pro­zes­ses, son­dern von Anfang an berück­sich­tigt wer­den – vom Design über die Daten­be­schaf­fung und ‑model­lie­rung bis hin zur Bereit­stel­lung und War­tung.

Ein Schlüs­sel­ele­ment ist die Data Gover­nan­ce. Da KI-Sys­te­me stark daten­ab­hän­gig sind, ist die Qua­li­tät, Her­kunft und Nut­zung der Trai­nings­da­ten ent­schei­dend für die Fair­ness und Zuver­läs­sig­keit der Ergeb­nis­se. Eine effek­ti­ve Data Gover­nan­ce umfasst Richt­li­ni­en für die Daten­er­he­bung, ‑spei­che­rung, ‑pfle­ge und ‑nut­zung, um sicher­zu­stel­len, dass Daten kor­rekt, reprä­sen­ta­tiv und frei von Bias sind. Trans­pa­renz über die ver­wen­de­ten Daten und deren Ver­ar­bei­tung ist eben­falls ein wich­ti­ger Aspekt.

Für Ent­wick­ler­teams sind ethi­sche Richt­li­ni­en und Schu­lun­gen uner­läss­lich. Ent­wick­ler müs­sen die poten­zi­el­len ethi­schen Aus­wir­kun­gen ihrer Arbeit ver­ste­hen und Werk­zeu­ge sowie Metho­den ken­nen, um Bias zu iden­ti­fi­zie­ren und zu miti­gie­ren, die Trans­pa­renz von Model­len zu erhö­hen (Erklär­ba­re KI – XAI) und die Sys­tem­si­cher­heit zu gewähr­leis­ten. Die Eta­blie­rung eines „Ethik-Codes“ oder ethi­scher Design­prin­zi­pi­en für KI kann als Leit­fa­den die­nen.

Die Test­ver­fah­ren für KI-Sys­te­me müs­sen über rein funk­tio­na­le Aspek­te hin­aus­ge­hen. Es sind spe­zi­el­le Tests erfor­der­lich, um Sys­te­me auf Fair­ness gegen­über ver­schie­de­nen demo­gra­fi­schen Grup­pen, auf Robust­heit gegen Angrif­fe und auf die Ein­hal­tung von Daten­schutz­be­stim­mun­gen zu prü­fen. Simu­la­tio­nen und unab­hän­gi­ge Audits kön­nen hel­fen, poten­zi­el­le Schwach­stel­len und uner­wünsch­te Ver­hal­tens­wei­sen auf­zu­de­cken, bevor ein Sys­tem in den pro­duk­ti­ven Ein­satz geht.

Dar­über hin­aus ist die Eta­blie­rung inter­ner Gover­nan­ce-Struk­tu­ren not­wen­dig. Dazu gehö­ren die Benen­nung von Ver­ant­wort­li­chen für KI-Ethik (z. B. ein Ethik­bei­rat, ein Data Ethics Offi­cer), die Defi­ni­ti­on kla­rer Ent­schei­dungs­pro­zes­se für ethisch kom­ple­xe Fäl­le und die Imple­men­tie­rung von Mecha­nis­men zur kon­ti­nu­ier­li­chen Über­wa­chung und Bewer­tung der ethi­schen Leis­tung von KI-Sys­te­men im Betrieb. Ein sol­ches Frame­work för­dert nicht nur die Ein­hal­tung von Vor­schrif­ten, son­dern kann laut Gart­ner auch die KI-Akzep­tanz beschleu­ni­gen und Wett­be­werbs­vor­tei­le schaf­fen, da es das ethi­sche Manage­ment auto­ma­ti­siert und das Ver­trau­en von Stake­hol­dern stärkt, wie im Arti­kel Mit Gover­nan­ce beschleu­nigt die KI-Ethik die KI-Akzep­tanz beschrie­ben. Die Imple­men­tie­rung die­ser Frame­works erfor­dert Enga­ge­ment vom Top-Manage­ment und eine Unter­neh­mens­kul­tur, die ver­ant­wor­tungs­vol­le KI als inte­gra­len Bestand­teil des Geschäfts­be­triebs betrach­tet.

Praktische Schritte zur verantwortungsvollen KI-Nutzung in Unternehmen

Die erfolg­rei­che und ethisch ver­tret­ba­re Nut­zung von KI in Unter­neh­men erfor­dert kon­kre­te und pro­ak­ti­ve Schrit­te. Über die Ent­wick­lung ethi­scher Sys­te­me hin­aus müs­sen Orga­ni­sa­tio­nen auch die Nut­zungs­prak­ti­ken selbst gestal­ten. Hier sind eini­ge ent­schei­den­de Mass­nah­men:

Zunächst ist die Sicher­heit von KI-Sys­te­men para­mount. Dies umfasst nicht nur die Cyber­si­cher­heit im tra­di­tio­nel­len Sin­ne, son­dern auch die Robust­heit der Model­le gegen­über adver­s­a­ri­el­len Angrif­fen und die Sicher­stel­lung, dass KI-Sys­te­me nicht mani­pu­liert wer­den kön­nen, um uner­wünsch­te oder schäd­li­che Ergeb­nis­se zu lie­fern. Regel­mäs­si­ge Sicher­heits­au­dits und Pen-Tests sind hier­für uner­läss­lich.

Eine wei­te­re wich­ti­ge Säu­le ist die Schu­lung der Mit­ar­bei­ter. Alle Mit­ar­bei­ter, die mit KI-Sys­te­men inter­agie­ren oder von ihnen betrof­fen sind – von Ent­wick­lern und Data Sci­en­tists über Mana­ger bis hin zu End­an­wen­dern und Kun­den­dienst­mit­ar­bei­tern – müs­sen ein grund­le­gen­des Ver­ständ­nis für die Funk­ti­ons­wei­se, die Poten­zia­le und ins­be­son­de­re die Risi­ken von KI ent­wi­ckeln. Schu­lun­gen soll­ten The­men wie Bias, Daten­schutz, Trans­pa­renz­pflich­ten und den kor­rek­ten Umgang mit KI-gene­rier­ten Ergeb­nis­sen abde­cken. Dies befä­higt die Mit­ar­bei­ter, KI ver­ant­wor­tungs­voll ein­zu­set­zen und poten­zi­el­le Pro­ble­me früh­zei­tig zu erken­nen.

Die Eta­blie­rung von Over­sight-Pro­zes­sen gewähr­leis­tet eine kon­ti­nu­ier­li­che Über­wa­chung. Dies kann die Ein­füh­rung mensch­li­cher Kon­troll­punk­te bei kri­ti­schen Ent­schei­dun­gen beinhal­ten, die von KI getrof­fen wer­den (Human-in-the-Loop oder Human-on-the-Loop), sowie die Imple­men­tie­rung von Moni­to­ring-Sys­te­men, die die Leis­tung der KI auf Fair­ness, Genau­ig­keit und Abwei­chun­gen von erwar­te­ten Mus­tern über­wa­chen. Kla­re Ver­ant­wort­lich­kei­ten für die Über­wa­chung und Inter­ven­ti­on sind hier­bei ent­schei­dend.

Schliess­lich ist eine offe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on mit Stake­hol­dern uner­läss­lich. Unter­neh­men soll­ten trans­pa­rent dar­über infor­mie­ren, wann und wie KI-Sys­te­me ein­ge­setzt wer­den, wel­che Daten ver­wen­det wer­den und wie Ent­schei­dun­gen beein­flusst wer­den. Dies schafft Ver­trau­en bei Kun­den, Mit­ar­bei­tern und der Öffent­lich­keit. Ein kla­rer Mecha­nis­mus für Feed­back und die Bear­bei­tung von Beschwer­den bezüg­lich der KI-Nut­zung soll­te eben­falls imple­men­tiert wer­den. Indem Unter­neh­men die­se prak­ti­schen Schrit­te befol­gen, kön­nen sie das vol­le Poten­zi­al von KI nut­zen, wäh­rend sie gleich­zei­tig ethi­sche Stan­dards ein­hal­ten und Ver­trau­en auf­bau­en.

Fazit

Die rasan­te Ent­wick­lung der Künst­li­chen Intel­li­genz birgt immense Chan­cen, stellt Gesell­schaft und Wirt­schaft jedoch auch vor neue ethi­sche und recht­li­che Her­aus­for­de­run­gen. Ein pro­ak­ti­ver und inte­grier­ter Ansatz bei der KI-Ethik und Regu­lie­rung ist ent­schei­dend, um das Ver­trau­en der Öffent­lich­keit zu stär­ken und das vol­le Poten­zi­al der Tech­no­lo­gie ver­ant­wor­tungs­be­wusst zu nut­zen. Das EU KI-Gesetz eta­bliert hier­für einen wich­ti­gen Rah­men, indem es risi­ko­ba­sier­te Anfor­de­run­gen defi­niert und kla­re Pflich­ten für Anbie­ter und Nut­zer schafft. Über die rei­ne Com­pli­ance hin­aus ist die Ver­an­ke­rung ethi­scher Prin­zi­pi­en ent­lang des gesam­ten Lebens­zy­klus von KI-Sys­te­men – von der Kon­zep­ti­on über die Ent­wick­lung bis zur Anwen­dung – uner­läss­lich. Dies erfor­dert fun­dier­te Data Gover­nan­ce, die Imple­men­tie­rung ethi­scher Frame­works und kon­ti­nu­ier­li­che Schu­lung sowie Over­sight in Unter­neh­men. Die Zukunft der KI hängt mass­geb­lich davon ab, wie gut es gelingt, tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt mit gesell­schaft­li­chen Wer­ten und recht­li­cher Klar­heit zu ver­ei­nen. Nur durch eine bewuss­te und ver­ant­wor­tungs­vol­le Gestal­tung kann KI lang­fris­tig erfolg­reich und zum Wohl aller ein­ge­setzt wer­den.

Weiterführende Quellen

Ethik und Recht in KI-Sys­te­men: Her­aus­for­de­run­gen und Lösun­gen (Infor­ma­tik-Aktu­ell) – Beleuch­tet die Schnitt­stel­le von Ethik und Recht bei KI und dis­ku­tiert aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen sowie Lösungs­an­sät­ze für eine gerech­te Nut­zung.
KI-Gesetz: ers­te Regu­lie­rung der künst­li­chen Intel­li­genz (Euro­parl) – Infor­miert über das EU-Gesetz zur Regu­lie­rung künst­li­cher Intel­li­genz, die Rech­te der Bür­ger und die För­de­rung nach­hal­ti­ger KI.
Künst­li­che Intel­li­genz – Fra­gen und Ant­wor­ten (EC Com­mis­si­on) – Ent­hält Details zur Metho­dik der Risi­ko­ein­stu­fung von KI-Sys­te­men und den Nach­hal­tig­keits­zie­len des EU KI-Geset­zes.
Mit Gover­nan­ce beschleu­nigt die KI-Ethik die KI-Akzep­tanz (Gart­ner) – Zeigt auf, wie ver­ant­wor­tungs­vol­le KI-Gover­nan­ce-Frame­works das ethi­sche Manage­ment auto­ma­ti­sie­ren und Wett­be­werbs­vor­tei­le schaf­fen kön­nen.


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